Verhütung für den Mann: Welche Verhütungsmethoden gibt es?

Ohne den Samen eines Mannes wird keine Frau auf Erden schwanger!

 

Die Verhütung ist ein Thema, das sowohl Frauen als auch Männer betrifft. Während die Verhütung für Frauen schon seit Langem im Fokus steht und eine Vielzahl von Verhütungsmethoden zur Verfügung stehen, gibt es auch für Männer Optionen, um eine Schwangerschaft zu verhüten. Dieser Artikel bietet einen umfassenden Überblick über die verschiedenen Verhütungsmethoden für Männer, von traditionellen Methoden bis hin zu neuen, vielversprechenden Entwicklungen.

Traditionelle Verhütungsmethoden für den Mann

 

Kondom: Vorteile und Nachteile

Das Kondom ist eine der bekanntesten und am weitesten verbreiteten Verhütungsmethoden für Männer. Als Verhütungsmittel bietet es einen doppelten Schutz, indem es nicht nur eine Schwangerschaft verhindern kann, sondern auch das Risiko sexuell übertragbarer Krankheiten reduziert. Das Kondom wirkt als physische Barriere, die verhindert, dass Spermien in die Vagina gelangen. Ein grosser Vorteil des Kondoms ist seine einfache Anwendung und Verfügbarkeit ohne Rezept. Allerdings kann die korrekte Anwendung entscheidend sein, da Fehler die Wirksamkeit beeinträchtigen können.

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Vasektomie: Ein dauerhafter Weg zur Verhütung

 

Die Vasektomie, auch Sterilisation des Mannes genannt, ist ein chirurgischer Eingriff, bei dem die Samenleiter durchtrennt werden, um den Transport von Spermien zu unterbinden. Dieser Eingriff ist eine dauerhafte Verhütungsmethode und somit eine Option für Männer, die ihren Kinderwunsch abgeschlossen haben und keine weiteren Kinder planen. Die Vasektomie gilt als sichere und effektive Methode der Verhütung, wobei die Entscheidung wohlüberlegt sein sollte, da die Rückgängigmachung des Eingriffs komplex und nicht immer erfolgreich ist. Der Eingriff erfolgt meist unter lokaler Betäubung.

Was passiert mit dem Ejakulat nach einer Vasektomie?

 

Viele Menschen wissen nicht, dass sich das Gefühl beim Orgasmus nach einer Vasektomie nicht verändert – ebenso wenig wie die Menge des Ejakulats. Der Grossteil der Samenflüssigkeit stammt nämlich aus der Prostata und nicht aus den Hoden.

Obwohl bei jedem Samenerguss Millionen von Spermien enthalten sind, sind sie so winzig, dass sie nur unter dem Mikroskop sichtbar wären. Auch nach dem Eingriff produziert der Nebenhoden weiterhin Spermien – jedoch gelangen sie nicht mehr nach aussen. Der durchtrennte und verödete Samenleiter verhindert, dass die Spermien in die Samenflüssigkeit gelangen. Sie werden stattdessen vom Körper abgebaut – ganz unbemerkt, fast wie eine Seifenblase, die leise zerplatzt.

Hormonelle Verhütungsmittel für Männer

 

Hormonelle Verhütungsmittel für Männer sind noch nicht so weit verbreitet wie bei Frauen, aber die Forschung in diesem Bereich schreitet voran. Es gab die Pille für den Mann bereits. Diese Studie wurde jedoch abgebrochen, da sich die Männer über die gleichen Nebenwirkungen wie die Frauen seit über 60 Jahren hinnehmen beklagt haben.

Diese Verhütungsmethoden zielen darauf ab, die Spermienproduktion durch die Gabe von Hormonen, meist in Form von Testosteron oder in Kombination mit anderen Wirkstoffen, zu reduzieren oder zu stoppen. 

Würden Kinder zum Beispiel in den Hoden der Männer heranwachsen, gäbe es mit Sicherheit längst das perfekte Verhütungsmittel – ganz ohne Nebenwirkungen!

Neue und uralte Verhütungsmethoden für Männer

 

Vasalgel: Potenzielle Zukunft der männlichen Verhütung

Vasalgel ist eine nicht-hormonelle, injizierbare Verhütungsmethode, die sich derzeit in der Entwicklung befindet. Dabei wird ein Gel in die Samenleiter injiziert, das als eine Art Filter wirkt und die Spermien daran hindert, in die Samenflüssigkeit zu gelangen. Vasalgel soll eine reversible und lang anhaltende Verhütung ermöglichen, ohne die hormonellen Nebenwirkungen hormoneller Verhütungsmittel. Es wird erwartet, dass Vasalgel eine vielversprechende Alternative zu bestehenden Verhütungsmethoden darstellen könnte.

Thermische Methode mit dem Hodenring

 

Der Hodenring ist eine innovative Methode zur männlichen Verhütung, die ganz ohne Hormone auskommt. Er über den Penis gestülpt inklusive der Hodensackhaut. So wandern die beiden Hoden in den Leistenkanal sprich in den Bauchraum hinein, wo sie der Körperwärme von 36.5 Grad ausgesetzt sind und nicht wie im Hodensack 34,5 Grad.

Bei dieser hoher Temperatur setzt die Spermienproduktion aus und nach etwa 2 Monaten ununterbrochenem Tragen (15 Stunden pro Tag an 7 Tagen pro Woche) und 2 Spermiogrammen kann man testen, ob noch Spermien produziert werden.

Aktuell gibt es dazu noch keine wissenschaftlichen Studien aber es gibt diese Methode seit 1984. Mehr dazu hier in diesem Video.

Über das Hodenbaden wussten schon die alten Römer Bescheid

 

Fun Fact: Schon die alten Römer wussten offenbar, dass Hitze der Fruchtbarkeit nicht guttut – ihre berühmten Thermen waren nicht nur Ort der Entspannung, sondern möglicherweise auch eine frühe Form der Verhütung. Denn: Ab einer bestimmten Zeit im heißen Wasser schwimmt kein Spermium mehr. Wie heiß und wie lange genau – das weiß bis heute niemand so ganz genau.

Also bitte nicht nachmachen! Das ist keine DIY-Verhütung, sondern ein medizinisches Forschungsprojekt. Und keine Ausrede für stundenlange Schaumbäder. 😉

Ob’s am Ende wirklich Alltagstauglichkeit erreicht, bleibt abzuwarten – aber es zeigt: Auch in der männlichen Verhütung tut sich endlich was. Und zwar ohne Skalpell, ohne Stress, ohne Dauerlösung.

Eine neue Methode fürs Hodenbaden: Verhütung mit Ultraschall (Coso)

Aktuell wird eine neue Methode entwickelt, die das sogenannte Hodenbaden – also die thermische Verhütung für den Mann – noch angenehmer und einfacher machen soll als zum Beispiel der Hodenring.

Dabei werden die Hoden alle zwei Tage für etwa 15 Minuten in einem speziellen Gerät in warmem Wasser gebadet. Gleichzeitig sorgt Ultraschall für eine gezielte Erwärmung der Hoden. Nach rund zwei Wochen regelmässiger Anwendung setzt die empfängnisverhütende Wirkung ein – und muss dann alle zwei Monate wieder aufgefrischt werden.

Die Methode ist derzeit noch nicht offiziell zugelassen, klingt aber vielversprechend: angenehm, hormonfrei, ohne Nebenwirkungen – und völlig reversibel.

Samenleiterventil – Verhütung per Schalter?

 

Schon seit Längerem wird an einem Samenleiterventil geforscht, das an beiden Samenleitern angebracht werden könnte. Die Idee: Männer könnten das Ventil von aussen per Schalter selbst öffnen oder schliessen – quasi Verhütung auf Knopfdruck.

Ob so etwas jemals serienreif wird oder es überhaupt in klinische Studien schafft, wage ich zu bezweifeln. Und ehrlich gesagt: Ob Männer wirklich bereit wären, mit zwei Schaltern am Sack durchs Leben zu gehen, ist auch fraglich.

Zum Vergleich: Auch Frauen haben mit Hormon- oder Kupferspiralen zu tun – was weder beim Einsetzen noch beim Entfernen ein Wellness-Erlebnis ist. Angenehm ist anders, aber für Verhütung nehmen viele trotzdem einiges in Kauf.

Mit Zykluswissen gemeinsam hormonfrei verhüten

 

Da Frauen nur an 7 Tagen pro Monat schwanger werden können, brauchen weder Frauen noch Männer ihre Gesundheit durch hormonelle Verhütungsmittel aufs Spiel zu setzen. Wenn eine Frau einen regelmässigen Zyklus zwischen 25-35 Zyklsutagen hat, kann sie mit der Temperaturmethode nach dem Erwachen ihre Aufwachtemperatur (Basaltemperatur) messen.

 

Dieses Wissen ist schon über 70 Jahre alt und in den Ladyplanet Kursen lernen Frauen und Männer wie es möglich ist sicher und hormonfrei mit dieser Methode zu verhüten.

 

Ich werde persönlich verhüte seit meinem 21. Lebensjahr so was für mich uns meine Partner eine Bereicherung ist, da ich meine natürliche weibliche Lust und meinen Zyklus nicht unterdrücke, was einen positiven Einfluss auf das Lustempfinden hat.

 

Gerne berate ich Paare wie es möglich ist, sicher und hormonfrei zu verhüten und die Pille abzusetzen. 

 

Ein respektvoller Dialog über Verhütung kann das Vertrauen und die Intimität in einer Beziehung stärken. Es ist entscheidend, dass beide Partner sich ihrer Verantwortung bewusst sind und sich aktiv an der Verhütung beteiligen.

 

So kann eine ausgewogene und partnerschaftliche Beziehung gefördert werden, in der beide Partner ihre Wünsche und Bedürfnisse gleichwertig einbringen.

 

Letztlich geht es darum, eine informierte und bewusste Entscheidung zu treffen, die für beide Seiten akzeptabel ist und zu einem harmonischen Zusammenleben beiträgt. 

 

Portrait von Bea Loosli

Bea Loosli

Gründerin & Inhaberin von Ladyplanet

Meine ungestillte Neugier dem natürlich Frau Sein im Einklang mit der Natur auf den Grund zu gehen, hat mich 2010 inspiriert, Ladyplanet ins Leben zu rufen.

Es liegt mir am Herzen, meine 19-jährige Erfahrung mit der natürlichen Verhütung sowie die Entdeckung der genialen Menstruationstassen authentisch, ohne Tabus und humorvoll mit den Frauen zu teilen. Nach so vielen Begegnungen mit Frauen empfinde ich die Themen Sexualität und Kinderwunsch als ebenfalls sehr wichtig, um auch hier tabulos Vorurteile und festgefahrene Situationen wenn möglich zum Wohl von allen aufzulösen.

Da ich lebe und liebe was ich an den öffentlichen Anlässen teile, finden immer mehr Frauen und Männer das Vertrauen zurück in die genialen Abläufe der Natur.